15.9.14

Smoking und Anzug: Unterschiede und Gemeinsamkeiten




Von OWNONLY können Sie die finden.

Was genau unterscheidet einen Smoking von anderen Anzügen? In Sachen Schnitt und Verarbeitung gibt es keine nennenswerten Unterschiede – hier gelten ausnahmslos die Regeln des guten Anzugs. So ist auch der Smoking seiner Grundkonzeption nach ein dreiteiliger Anzug aus Sakko, Hose und Weste – über eine Ausnahme von dieser Regel wird noch etwas später zu sprechen sein. Außerdem kann auch die Smokingjacke einreihig oder zweireihig zu knöpfen sein, und ihre übrige Konstruktion ist weitgehend identisch mit der einer Anzugjacke oder eines Sportsakkos.

DIE DETAILS MACHEN DEN UNTERSCHIED

Die unterscheidenden Merkmale liegen eher in kleineren aber entscheidenden Details, von denen die meisten die Smokingjacke auf sich vereint – Hose und Weste sind in dieser Hinsicht vergleichsweise zahm. Sicherlich am auffälligsten ist das Revers der Smokingjacke, das mit einem sogenannten Spiegel gearbeitet ist. Seine Oberseite ist also nicht aus dem Oberstoff der Jacke gefertigt, sondern aus schwarzer Seide. Die beiden üblichen Varianten heißen Rips und Satin. Rips ist eine Art horizontaler Twill und glänzt weniger stark als der glatte, dicht gebundene Satin. Letzterer wird mittlerweile häufiger verwendet. Doch gleichgültig, für welches der beiden Materialien Sie sich entscheiden – stellen Sie sicher, dass auch alle übrigen Seidenakzente, von denen im Folgenden noch die Rede sein wird, aus demselben Stoff bestehen; andernfalls wirkt es, als hätten Sie versehentlich die falsche Weste oder Hose zu Ihrer Jacke kombiniert oder als verstünde der Hersteller der Jacke nichts von seinem Fach.

Das Revers eines Smokings ist außerdem niemals fallend, sondern entweder steigend oder als sogenannter Schalkragen gearbeitet. Hierbei fällt die gewohnte Naht zwischen Kragen und Revers weg, und der Kragen selbst zieht sich ohne Unterbrechung bis zum Schließknopf hinunter. Und wo wir gerade beim Schließknopf sind: Der einreihige Smoking – die beste Wahl, wenn man nur einen Smoking besitzt – hat ausnahmslos einen einzigen Knopf an der Front. Dieser und alle übrigen Jackenknöpfe bestehen entweder aus glänzender Steinnuss oder sind mit Seide bezogen. Günstige Smokings sind leider oft nur mit Knöpfen aus Kunststoff ausgestattet. Hier lohnt sich die Investition in ein Set hochwertiger Knöpfe, gegen das Sie die vorhandenen austauschen lassen. Ein Satz guter Knöpfe kostet weniger als 20 Euro, wird Ihren Smoking allerdings enorm aufwerten.

Die Hüfttaschen der Smokingjacke haben keine Patten, die als sportliches Detail an einem formellen Kleidungsstück nichts zu suchen haben. Stattdessen sind sie mit einer doppelten Paspel verstärkt, die wiederum aus schwarzer Seide bestehen kann, aber nicht muss. Schräge Taschen, wie sie bei Anzügen möglich und bei Sportsakkos nicht unüblich sind, passen ebenfalls nicht zur Smokingjacke. Generell gilt: Je zurückhaltender die Smokingjacke gestaltet ist, desto besser. Die wichtigste Aufgabe des Smokings liegt schließlich in einer weitgehenden Uniformierung, die bereits fast von selbst zu einem eleganten Look führt. Schon deshalb ist es übrigens nicht empfehlenswert, vom klassischen monochromen Smoking abzuweichen. Lediglich kleinste farbliche Variationen im Rahmen der Accessoires sind von Zeit zu Zeit sinnvoll.

DIE KORREKTE SMOKING-HOSE

Zunächst noch einige Hinweise zur korrekten Smoking-Hose. Diese erkennen Sie am leichtesten am sogenannten einfachen Galon, der die äußeren Längsnähte der Hosenbeine verdeckt. Er besteht aus einem Streifen schwarzer Seide, die zum Spiegelmaterial der Jacke passen muss. Der Unterschied zur Frackhose liegt darin, dass diese einen doppelten Galon aufweist, also je einen Streifen Seide links und rechts der Naht. Selbstverständlich wird die Frackhose niemals zum Smoking getragen! Der Galon der Smoking-Hose verdeckt auch den Eingriff der seitlichen Schubtaschen, die in die Hosennaht versenkt sind. So entsteht, von der Seite betrachtet, der Eindruck eines vollkommen glatten, ununterbrochenen Hosenbeins.

Gesäßtaschen sind an der Smoking-Hose eigentlich nicht nötig – sie haben ja auch an Anzughosen keine Funktion, die nicht irgendeine andere Tasche besser erfüllen könnte. Die Beine formeller Hosen werden nie mit Umschlägen gesäumt, und die Smokinghose bildet hier keine Ausnahme. Der Hosensaum muss also glatt sein und sollte, um den Oberstoff zu schonen, innen mit einem sogenannten Stoßband aus stabiler Viskose verstärkt sein.

Am besten fällt Ihre Smoking-Hose, wenn Sie von Ihren Schultern statt von Ihrer Taille herabhängt – also an Hosenträgern. Allerdings sollten es dann auch formelle Hosenträger sein, die traditionellerweise aus Seide oder Barathea in Schwarz oder Weiß bestehen. Alternativ dürfen es auch Seitenspangen am Hosenbund sein, die für den korrekten Sitz der Hose sorgen. Gürtel haben an einer formellen Hose wie der für den Smoking dagegen nichts verloren und sollten das Vorrecht sportlicher Hosentypen bleiben – königliche Vorbilder hin oder her.

KEINE BUNTEN FARBEN BEI DER SMOKING-WESTE

Die Front einer Smoking-Weste kann entweder aus dem Oberstoff des übrigen Anzugs oder aus schwarzer Seide bestehen. Andere, kontrastierende oder gar bunte Stoffe wirken leider nie auch nur ansatzweise so pfiffig, lustig oder frisch, wie ihr Träger sich das vielleicht vorstellt – verzichten Sie also am besten gleich ganz darauf. Um die Dinge nicht unnötig zu verkomplizieren oder Ihr Gegenüber optisch zu überfordern, sollte die Smokingweste kein Revers haben. Aufgrund des langgezogenen Revers der Jacke hat sie außerdem einen tieferen Brustausschnitt und oft weniger Knöpfe als eine gewöhnliche Anzugweste. Üblich sind vier bis sechs Knöpfe, die zu denen der Smokingjacke passen müssen. Haben Sie also bereits Ihre Sakkoknöpfe gegen höherwertige ausgetauscht, sollten Sie dasselbe mit den Knöpfen der Weste tun. Sofern Ihre Smoking-Weste über Taschen verfügt, können auch diese mit Seide eingefasst sein. Meist hat eine Smokingweste weniger Taschen als die eines Tagesanzugs.

http://www.gentleman-blog.de/2013/12/07/smoking-anzug-unterschied/

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